Wie viel Spiritualität steckt in einer Unternehmensgründung? Was hat die Selbstständigkeit mit Erfüllung zu tun? Viel, denken wir. Denn wir erleben es tagtäglich, wie Menschen in der beruflichen Selbstständigkeit ihre Kräfte und Potenziale nutzen, um durch die Gründung nicht nur berufliche Freiheit und persönliche Erfüllung zu finden, sondern auch die Entwicklung einer gesunden Gesellschaft und eines gesunden Planeten fördern.
Selbstständigkeit als Triebfeder
Viele Gründer*innen können sicher bestätigen, dass die Motivation, mit seiner Selbstständigkeit etwas zu bewegen, ungeahnte Kräfte freisetzen kann. Wer etwas tut, was ihm oder ihr am Herzen liegt, ist beflügelt. Diese Kräfte unterstützen dabei, neue und individuelle Wege zu gehen. Wie wichtig es ist, sehen wir direkt vor unserer Haustür: Das Klima verändert sich, die globalen Herausforderungen werden immer komplexer. Lösungsansätze, die mit „Das machen wir schon immer so“ beginnen, helfen nicht mehr weiter. Wir brauchen neue Konzepte für alte Fragen. Darum ist es auch in der Gründerberatung sinnvoll, den Schwerpunkt nicht mehr nur auf unternehmerisches und strategisches Denken und Handeln zu setzen. Sprirituelle Entfaltung, ganzheitliches Wachstum und Achtsamkeit sollten ebenso Teil der Beratung sein.
Mit Achtsamkeit handeln
Kern einer solchen Beratung ist, neben der Suche nach persönlicher Erfüllung in der Selbstständigkeit, die Wirkung des eigenen Handelns wahrzunehmen. Jedes Unternehmen ist eine Aussage – ein Signal an andere. Nicht nur an Kund*innen. Mit der Art und Weise, wie die eigene Selbstständigkeit nach außen kommuniziert wird, werden Zeichen gesetzt. Darum sollten diese Zeichen achtsam und bewusst gewählt werden. Das gilt neben der Kommunikation ebenso für wirtschaftliche Gesichtspunkte oder gemeinschaftliche Aspekte. Jedes Unternehmen verkauft mit seinem Produkt oder der Dienstleistung auch eine Philosophie. Ob die nun formuliert ist oder nicht. In allem, was nach außen geht, steckt eine Botschaft, die von anderen gelesen wird. Dessen sollte man sich als Gründer*in bewusst sein.
Ängste bewältigen
Die meisten, die mit ihrer Selbstständigkeit etwas bewegen wollen, sind von Hause aus stark motiviert. Trotzdem bleiben Ängste nicht aus, schließlich geht jede*r der/die sich selbstständig macht, ein persönliches Risiko ein. Das Scheitern steckt als Option in jeder Gründung. Also ist es gut, sich die eigenen Ängste anzuschauen, sie wertzuschätzen und sie einfach wie jeden anderen Punkt auch als Teil des Unterfangens „Selbstständigkeit“ in den Gründungsprozess mit einzubeziehen. Angst hat ja eine Schutzfunktion und wer sie ganz ignoriert, kann ein böses Erwachen erleben. Gut integriert kann sie allerdings ein Booster sein, denn überwundene Ängste machen stolz und selbstbewusst, was wiederum die Begeisterung dafür unterstützt, den eigenen Weg weiter zu gehen.
Wie zeigt sich Spiritualität in der Selbstständigkeit?
Zunächst einmal darin, dass zur Selbstständigkeit ja nicht nur eine gute und vor allem tragfähige Idee gehört, sondern vor allem auch Eigenschaften wie soziale, emotionale und eben auch spirituelle Intelligenz. Jede*r ist neben allem, was uns ausmacht, auch ein spirituelles Wesen. Die Frage ist, wie ausgeprägt dieser Anteil ist und wie er eingesetzt wird. Spiritualität bedeutet ja im weiteren Sinne zunächst einmal, offen für energetische Wahrnehmungen und Prozesse zu sein und sie in das eigene Handeln einzubinden. Auf die Selbstständigkeit bezogen, kann sie sich aber auch in einem tieferen Sinn zeigen, der eben weit über die Idee, ein Geschäft zu machen, hinausgeht, sondern das große Ganze einbezieht. Dann misst sich der Erfolg der Selbstständigkeit nicht mehr primär am Finanziellen, vielmehr spielen gesellschaftliche, ökologischen oder anderweitigen Nutzen eine federführende Rolle. Die Befriedigung, die aus solch einer Tätigkeit erwächst, hat eine andere Tiefe und Nachhaltigkeit. Und sie überträgt sich auf andere, womit wir wieder bei der Signalwirkung sind.
Mut, Spiritualität zu leben
Wir motivieren unsere Gründer*innen dazu, den Faktor der Spiritualität von Beginn an die Auseinandersetzung mit dem eigenen Unternehmen einzubeziehen. Manchmal geschieht das schon automatisch, denn eine Gründung ist immer auch eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich, manchmal auch mit den eigenen Grenzen. Auf jeden Fall ist es eine spannende Reise, der mehr Achtsamkeit gebührt, als sich in einem Businessplan ausdrückt.