Lang lang ist es her, als ein Flyer oder die Anzeige im Branchenbuch die einzigen Wege waren, um auf sein Unternehmen aufmerksam zu machen. Heute bieten das Internet und damit verbunden, die Social Media Plattformen viel Raum, um die Sichtbarkeit zu erhöhen. Allerdings lauern dort etliche Fallstricke. Wie die Unternehmenskommunikation gelingt, wollen wir Euch in diesem Beitrag zeigen.
Kennt Ihr Ankerkraut? Der Verkauf der Mehrheitsanteile des Start-Ups für Gewürze an Nestlé sorgte vor einigen Wochen für heftige Turbulenzen. Kein Wunder: Wer eine Entscheidung von solcher Tragweite mit einem Post im Internet bekanntgibt, erzeugt so ziemlich das größte Desaster, das man sich in Sachen Unternehmenskommunikation leisten kann. Das ist – um es mal auf eine private Ebene zu bringen – wie Schlussmachen per WhatsApp. Wer Partner*innen und Influencier*innen derart vor den Kopf stößt, muss sich über heftige Reaktionen nicht wundern.
Bessere Unternehmenskommunikation
Aber wie macht man es besser? Nun zum einen, indem man Entscheidungen, die Geschäftspartner*innen betreffen, nicht auf Social Media, sondern direkt mitteilt. So haben sie die Möglichkeit, ihrem Ärger Luft zu machen, sich mit dem Unternehmen auszutauschen, vielleicht eine neue Lösung für die zukünftige Zusammenarbeit zu finden. Auch kann man sich als Unternehmen viel besser erklären, als in einem Zehnzeiler auf Instagram. Gründe können dargelegt, Optionen aufgezeigt werden. So behält man auch den Überblick darüber, wer reagiert, auf wen man wie eingehen muss. Auf Social Media geht das im Shitstorm unter.
Ehrlichkeit zieht
Unternehmenskommunikation wird immer dann besonders herausfordernd, wenn es darum geht, etwas Negatives mitzuteilen. Es gibt unendlich viele Beispiele dafür, wie in solchen Fällen beschönigt oder sogar gelogen wird. Dabei wird vergessen, dass eine klare und ehrliche Kommunikation auf der einen Seite vielleicht eine negative Botschaft vermittelt, auf der anderen Seite steht sie allerdings für Authentizität. Damit signalisiert man, dass man die Partner*innen ernst nimmt und an echten Lösungen interessiert ist. Das kommt an.
Nichts unbeantwortet lassen
Wie schon erwähnt, sollte man gerade dann, wenn die Unternehmenskommunikation droht, aus dem Ruder zu laufen oder Fauxpas schon passiert ist, unbedingt im Gespräch bleiben. Sowohl Kund*innen als auch Geschäftspartner*innen wollen ernst genommen werden. Sie sind schließlich Teil des Erfolges. Auf Anfragen oder Kritik nicht zu reagieren, vergrämt die Beteiligten und ist obendrein schlichtweg schlechter Stil.
Grundsätzliches zur Unternehmenskommunikation
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass man bei der Unternehmenskommunikation nichts dem Zufall überlassen sollte:
- Automatische Antwortnachrichten oder Kommentare sind wenig erfreulich.
- Ellenlange Beiträge auf Social Media werden selten gelesen.
- Wer nicht schreibt, worum es ihm/ihr geht, also an Kernthemen und Nutzen orientiert, schreibt an den Leser*innen vorbei.
- Wer zu viele Fachbegriffe nutzt, erreicht vielleicht einen kleinen Expertenkreis, vergrault allerdings andere Interessierte. (Sollte das der Plan sein, ist es natürlich ok)
- Einheitliche Botschaften auf unterschiedlichen Kanälen festigen den USP und das Bild, das andere vom Unternehmen haben
- So gut es tut, besser als die Konkurrenz zu sein – wer sich das ständig auf die Fahne schreibt, erzeugt auf Dauer Unmut.
- Hüte Dich vor Phrasen.
Fazit
Die Möglichkeiten für Unternehmen nach außen zu kommunizieren, sind heute so vielfältig wie nie zuvor. Trotz dieser Möglichkeiten sollte das Thema aber sehr achtsam und vor allem gut strukturiert und geplant angegangen werden. Unternehmenskommunikation ist ein Teil des Marketings, geht aber an vielen Stellen weit darüber hinaus, weil sie eben auch ganz persönlich sein kann. Wer es sich leisten kann, sollte eine eigene Stelle für diesen Part schaffen und gemeinsam in enger Absprache agieren. Natürlich ist es witzig, wenn der Chef mal ein Selfie von einer Messe oder einem Kongress postet, aber auch das sollte nicht zu spontan sein, sondern vielleicht in einen breiteren Kontext eingebunden werden, der wiederum zur Kernbotschaft des Unternehmens passt. Sonst gewinnt man im schlimmsten Fall den Preis für das peinlichste Business-Geschwafel.