In ein paar Tagen ist es soweit, dann können Frauen, die ein eigenes Unternehmen gründen wollen, gezielte Unterstützung beantragen. Ab dem 25. September steht das Programm Gründerinnen, die in Berlin ein gewerbliches Unternehmen gründen wollen, offen. Dann geht der „Gründerinnenbonus“ an den Start. Der Gründerinnenbonus dient vorrangig dem Zweck, den Frauenanteil in den Start-ups und Unternehmen zu erhöhen.
Dass das wichtig ist, zeigen die Zahlen. Aktuell wird nur jedes dritte gewerbliche Unternehmen von einer Frau gegründet, bei den meist technologieorientierten Start-ups liegt der Anteil bei rund 20 Prozent. Dieses Problem besteht seit Jahren. Doch erst jetzt wird versucht, dieser Tatsache mit gezielten Förderprogrammen etwas entgegenzusetzen. Konkret bedeutet das, dass der Senat den sogenannten „Chancenfond“ aufgelegt hat. Einen Topf, der sieben Millionen Euro umfasst und der eine Vielzahl neuer oder bereits bestehender Förder-, Beratungs- und Finanzierungsprogramme vereint.
Gründerinnenbonus
Ein Programm aus dem Chancenfond ist der „Gründerinnenbonus“, für den bis Ende des Jahres 500.000 Euro einkalkuliert sind. Im kommenden Jahr ist der Topf mit einer Million Euro gefüllt. Eine Summe, die dann jährlich bereitstehen soll. Antragsberechtigt für diesen Bonus sind Unternehmen, die mehrheitlich aus Frauen bestehen oder an denen Gesellschafterinnen mehrheitlich beteiligt sind.
Unter der Federführung der Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey gibt es in der Zukunft allerdings nicht nur diesen Bonus. Gemeinsam mit Akteurinnen aus dem Startup-Ökosystem hat die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe weitere Maßnahmen beschlossen, um den Anteil der Gründerinnen und Unternehmerinnen in Berlin zu erhöhen. Dazu zählen:
- Eine erhöhte Meistergründungsprämie für Frauen in Gewerken, in denen sie unterrepräsentiert sind. Meisterinnen erhalten dann zusätzlich zur 10.000 Euro Standardförderung eine Prämie in Höhe von 5.000 Euro.
- Beratungs- und Coaching-Angebote der Gründerinnenzentrale
- Das GründerinnenStipendium, das bereits mit rund 1 Million Euro finanziert und über den Startup-Inkubator GRACE vergeben wird. Ab 2024 werden mit einem weiteren Förderaufruf gezielt Projektträger adressiert, die sich die Begleitung und Unterstützung von Gründerinnen zur Aufgabe machen.
- Regelmäßiger Gründerinnen-Roundtable der Wirtschaftsverwaltung mit Akteurinnen aus dem Startup-Ökosystem.
Schritt in die richtige Richtung
Senatorin Giffey betont in einem Interview, dass der Gründerinnenbonus dazu beitrage, „die Chancengleichheit von Unternehmerinnen und Unternehmern zu verbessern.“ Sie ahne schon, sagte Giffey vor den versammelten Teilnehmerinnen beim Runden Tisch, dass der eine oder andere die gezielte Förderung von Frauen als ungerecht oder diskriminierend kritisieren werde. Das bleibt abzuwarten.
Für das gesamte Maßnahmenpaket sind für den Doppelhaushalt 2024/2025 insgesamt 7 Mio. Euro vorgesehen.
Wer mehr erfahren will: Unter diesem Link finden sich alle Programme für Gründer*innen, die in Berlin derzeit angeboten werden. Unter anderem auch das Einstiegsgeld, das speziell für Personen entwickelt wurde, die sich aus der Position der/des Arbeitssuchenden heraus selbstständig machen wollen.