Soziale Netzwerke boomen. Trotz Aktienabsturz von Facebook und rückläufigen Mitgliederzahlen bei Xing – Unternehmen springen immer häufiger auf den Werbezug „Social Media“ auf. Jedes dritte Unternehmen betreibt mittlerweile eine oder mehrere Facebookseiten und gerade Einzelunternehmer sehen in sozialen Netzwerken ein kostengünstiges Marketinginstrument. Das stimmt auch und trotzdem lauert dort eine Gefahr. Wird Business und Privates nicht getrennt, kann der Kunde schnell einen falschen Eindruck bekommen.
Wenn Sie über mein Facebook-Profil spazieren, können Sie eine Menge über mich erfahren. Mein Profil ist öffentlich, ich nutze es, um auf meine Texte aufmerksam zu machen, aber auch um Privates zu teilen. Bei mir ist das momentan noch kein Problem, da ich als freie Autorin eh viel von mir preisgebe und unter meinem Namen arbeite. Würde ich mich ausschließlich als Coach (weites Standbein) präsentieren, oder wäre ich vertraglich an einen Verlag gebunden, wäre ich zurückhaltender, denn viele Kunde verschaffen sich von den Unternehmen oder von Personen, die sie buchen wollen, zunächst ein virtuelles Bild. Damit können auf einmal Kleinigkeiten, wie die Vorliebe für bestimmte Musik, für einen bestimmten Verein, ein unvorteilhaftes Foto, ein hinterlassener Kommentar oder ein unbedachtes Posting plötzlich zum Problem werden.
Darum prüfen Sie als Unternehmer, wenn Sie mit Ihrem eigenen Namen werben, sehr genau was Sie über sich veröffentlichen und schränken Sie auf öffentlichen Profilen die Möglichkeiten ein, das andere über Sie schreiben oder Sie kennzeichnen können.
Vielleicht überlegen Sie auch, ob es nicht besser wäre, dass Sie sich gleich eine richtige Unternehmens-Seite, statt einer Privatseite anlegen. Dann können die Kunden „Gefällt mir“ anklicken, Fan werden und damit all die Infos bekommen, die Sie über das Unternehmen posten. So bringen Sie sich und Ihr Geschäft ins Gespräch und wenn Sie die Seite gut pflegen, dann wird sich das herumsprechen und Sie erreichen bald den sogenannten Tipping Point, das ist der Punkt, an dem sich dank des Schneeball-Effekts, den das Internet bietet, das Interesse an Ihrem Unternehmen verselbständigt. Gut ist allerdings, wenn Sie den mit einem positiven Bild von Ihrem Unternehmen erzielen und er nicht als Shitstorm über Sie hinweg fegt.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Ihr privates Profil in eine Seite umzuwandeln. Das ist besonders dann unumgänglich, wenn Sie an der magischen Grenze der 5000 Freunde angelangt sind. Dort ist nämlich Schluss. Doch Vorsicht. Bei einer Profil-Seiten-Umwandlung gibt es einiges, das sie beachten sollten. Zunächst einmal sollten Sie wissen, dass dieser Schritt nicht rückgängig gemacht werden kann. Das ist dann besonders ärgerlich, wenn Sie bei diesem Prozess Kontakte, Gruppenzugehörigkeiten oder Daten verlieren, was leicht passieren kann. Und bedenken Sie: Was Sie auf jeden Fall verlieren ist, dass Sie keine Neuigkeiten mehr erhalten, die Ihre „Freunde“ posten.
Wenn Sie aber darauf nicht verzichten wollen oder sogar darauf angewiesen sind, dann sollten Sie zweigleisig fahren und sich neben dem persönlichen Profil eine Fanpage anlegen, deren Administrator Sie sind. Dann können Sie Freunde und Kunden einladen, Fan zu werden und behalten weiterhin Ihr ganz persönliches Netzwerk, auf dem Sie weiterhin munter Privates mit Freunden teilen können.
Noch ein Hinweis: Der Xing-Experte Joachim Rumohr bietet am 09.10. 2012 in Berlin wieder sein Seminar „“Xing optimal nutzen“ an. Näheres erfahren Sie HIER !
Ich habe mich aus den sozialen Netzwerken ausgeschrieben. Als ältere Person war es für mich ein bisschen zu anstrengend. Jeden Tag Nachrichten. Viele Bekannte schrieben nur, wenn sie von mir was bestimmtes wollten. Jetzt schreibe ich einen Blog und es muss reichen. Die bewertesten Freunde sehe ich so wie so im realen Leben.