Packen Sie die Chance beim Schopf!

Wenn es um das Ergreifen von Chancen geht, teilt sich die Menschheit in zwei Kategorien. Da sind die einen, die sitzen und warten, dass sich die Chance zeigt. Manchmal warten sie ein Leben lang und tun derweil irgendetwas. Und dann gibt es die, die verstanden haben, dass Chancen stets und ständig da sind. Man muss sie nur erkennen und nutzen, statt abzuwarten und zu hoffen.

Dazu eine kleine Geschichte. Eine Überschwemmung treibt die Bewohner eines Dorfes auf ihre Hausdächer. Ein Mann sitzt nun dort auf seinem Dach, ein Nachbar fährt im Schlauchboot vorbei und will ihn mitnehmen. „Nein!“ sagt der Mann. „Ich warte darauf, dass Gott mir ein Zeichen gibt, was zu tun ist. Fahr du nur weiter.“ Als die Feuerwehr mit einem Boot vorbeikommt, schickt er auch die weg und auch den Rettungshubschrauber lässt er abziehen – immer mit der Begründung, dass Gott ihn retten wird oder ihm den entscheidenden Wink gibt, was zu tun ist. Sie können sich denken, wie das Ganze endet. Der Mann steht vor der Himmelspforte, will von Gott wissen, warum er ihn denn hat ersaufen lassen und Gott kann natürlich nur den Kopf schütteln und ihm sagen, dass er ihm drei Retter geschickt hat.
Eine Geschichte, die es simpel auf den Punkt bringt. Während viele auf Chancen warten, lassen sie sie ungenutzt vorbeiziehen, um sich im Nachhinein auch noch über die Ungerechtigkeit dieser Welt zu beklagen und darüber, dass es andere schaffen.

Doch die Warheit ist eine andere. Wir sind von Chancen umgeben. Oft kommen sie nicht so hübsch verpackt daher, wie wir es gern hätten. Sie werden uns zwar manchmal direkt vor die Nase gelegt, doch wenn sie unter einem Problem versteckt sind, rümpfen wir schnell die Nase und schicken die Chance mit dem Vermerk: „Annahme verweigert“ zurück in den Himmel, wie es die Autorin Bärbel Mohr mal so schön formuliert hat. Doch der Schatz liegt wie so oft hinter dem Drachen, dass heißt, haben wir den aus dem Weg geräumt, offenbart sich auch die Chance. Wir kennen das – ist ein Problem  gelöst, oder haben wir uns aus einer Krise gerappelt, fällt uns plötzlich auf, warum das so und nicht anders sein musste und wir erkennen, dass uns der neue Weg auch neue Möglichkeiten gibt.

Wahre Chancen haben ganz viel mit unserem Herzensweg zu tun. Das hört sich jetzt sehr esoterisch an, ist es aber nicht, denn unser Herz weiß sehr genau, wo es lang geht. Wussten Sie, dass das Magnetfeld des Herzens  noch in einem Umkreis von zirka 8 Metern nachweisbar ist? Dass bedeutet, dass Ihr Herz schon weit vor Ihrer Stimme Signale sendet und dass wir auch lange, bevor sich unser Kopf einschaltet, andere Signale empfangen und senden. Nicht umsonst spricht man von Herz-Intelligenz. Darüber hinaus beeinflusst das Herz direkt unser Gehirn. Es hat sogar eine dem Gehirn ähnliche Struktur, nämlich ein Netzwerk aus 40 000 eigenständig arbeitenden Neuronen, die in ihrer Gesamtheit über noch nicht ausreichend erforschte Kanäle mit dem Gehirn kommunizieren. Darum haben Sie zum Beispiel eine Entscheidung getroffen, lange bevor Sie darüber nachdenken. (Darum heißt es ja auch Nach-denken, weil es danach passiert.) Also Fazit -um wirkliche Chancen ergreifen zu können, müssen wir also mehr auf unser Herz hören.

Wie man das macht? In dem man wenigsten für ein paar Minuten am Tag alle Ablenkungen weglässt und in die Stille geht. Ich rede hier nicht von langer Meditation – wobei diese, richtig ausgeführt – natürlich diesen Zustand herbeiführt. Aber eigentlich geht es mehr darum, Abstand von allem, was um uns herum tobt  zu gewinnen. Dazu brauche ich kein Meditationskissen, sondern einzig den Willen, es zu tun. Gönnen Sie sich diesen Moment! Heben Sie ab, schauen Sie von oben und gewinnen Sie einen Überblick über all das, was vor Ihnen und um Sie herum an Möglichkeiten liegt.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und diesen Moment des Glücks.
Ihre Jeannette Hagen