Nachhaltigkeit – weit mehr als ein Trend

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Nachhaltigkeit – mittlerweile ein Wort, das gern gebraucht wird, um das Firmen-Image aufzubessern. Viele, die Nachhaltigkeit versprechen, halten dieses Versprechen allerdings nicht. Wer ein paar grüne Blätter auf die Verpackung druckt, ist nicht nachhaltig, sondern betreibt Green-Washing. Aber wie sieht Nachhaltigkeit wirklich aus?

Dass Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema für Unternehmen ist, zeigt eine Studie von Ernst & Young zum Thema „Nachhaltige Unternehmensführung“. Die Befragung von 500 Unternehmern bzw. Angestellten ergab, dass für 79 Prozent eine nachhaltige Unternehmensführung wichtig oder sogar sehr wichtig ist. Befragt man Konsumenten, dann liegt die Zahl vergleichbar hoch mit steigender Tendenz. Verbraucher achten immer häufiger darauf, wie nachhaltig Unternehmen arbeiten. Dafür sind sie dann auch gern bereit, tiefer in die Tasche zu greifen. Es lohnt sich also, von Beginn an auf Nachhaltigkeit zu setzen.

Was bedeutet denn Nachhaltigkeit konkret?

Versprechen kann ein Unternehmen viel. Ein Beispiel ist der Slogan „von führenden … empfohlen“. Kein Mensch kann das nachprüfen. Aber im Gegensatz zu vielen Marketingversprechen, lässt sich Nachhaltigkeit überprüfen, denn sie ist an konkrete Punkte gebunden:

1. Mitarbeiter*innen werden fair behandelt, gefördert und beteiligt.
2. Mit natürlichen Ressourcen wird schonend und effizient umgegangen.
3. Es wird darauf geachtet, dass in der Wertschöpfungskette (im Einflussbereich) sozial und ökologisch verantwortungsvoll produziert wird.
4. Menschenrechte und die ILO-Kernarbeitsnormen werden gewahrt und das Unternehmen setzt sich dafür ein, dass diese Rechte auch international durchgesetzt werden.
5. Das Unternehmen leistet einen positiven Beitrag zum Gemeinwesen.
6. Das Unternehmen investiert in Bildung.
7. Kulturelle Vielfalt und Toleranz werden innerhalb des Unternehmens gefördert.
8. Das Unternehmen tritt für einen fairen Wettbewerb ein.
9. Das Unternehmen fördert Maßnahmen zur Korruptionsprävention.
10. Man sorgt für Transparenz hinsichtlich der Unternehmensführung.
11. Verbraucherrechte und -interessen werden geachtet.

Tu Gutes und rede darüber

Wirtschaftet ein Unternehmen nachhaltig, so sollte es sich das auf jeden Fall auch auf die Fahne schreiben. Nicht nur des eigenen Vorteils wegen, sondern weil es Ansporn für andere sein kann, gleichzuziehen. Ob es nun der Ökostrom ist, das Recycling-Papier, die besonderen Arbeitsbedingungen oder Fahrrad statt Dienstwagen – es spricht nichts dagegen, die Plakette „Nachhaltiges Unternehmen“ aus dem Fenster zu hängen. Wenn wir wirklich etwas verändern wollen, die Zukunft unserer Kinder mit unserem Verhalten positiv beeinflussen, also beispielhaft sind, dann wird es Zeit, das auch an die große Glocke zu hängen.

Kommunikation nach außen

Wenn ein Telefonunternehmen Kündigungen, die per Post geschickt werden, ignoriert oder ein Lebensmittelhersteller seine Verbraucher täuscht, dann findet man solche Fälle recht schnell in den Sozialen Medien. Sie bedeuten einen großen Image-Schaden für die jeweiligen Unternehmen, denn ein unzufriedener Kunde kann eine Lawine lostreten. Andersherum funktioniert das mit der Aufmerksamkeit leider nicht so gut: Unternehmen, die wirklich nachhaltig produzieren oder arbeiten, haben nicht automatisch einen höheren Absatz oder mehr Kunden. Darum ist es wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen und das Thema ruhig zur Chefsache zu erklären. Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Instrument der Kundenbindung und Kunden, die sich mit einem Unternehmen verbunden fühlen, werden nicht selten zu Markenbotschaftern.

Verantwortung für alle

Darüber hinaus sollte jedem Unternehmer klar sein, dass die Folgen von Ressourcenausbeutung eine sehr reale Herausforderung für die Gesellschaft und auch für die Wirtschaft sind. Wer heute noch glaubt, er käme davon oder ihn würde es nicht betreffen, irrt gewaltig. Möglicherweise kommt der Tag, an dem Nachhaltigkeit per Gesetz verordnet wird, was denen, die bereits danach handeln, einen klaren Vorteil verschafft. Nicht zuletzt sollten wir uns alle der Verantwortung, die wir für nachfolgende Generationen tragen, bewusst sein. Das schnelle Geld von heute, ist die Katastrophe von morgen. Daran kann niemandem gelegen sein.

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