Geld regiert die Welt. Finanzkrise, Schuldendebakel, geschenkte Milliarden dank Rechnungsfehler – was die Welt global beschäftigt, geht natürlich an jedem einzelnen nicht spurlos vorbei. Und vor allen die Menschen, die in diesen Zeiten den Mut haben, ein Geschäft zu gründen, stellen sich sicher die Frage: Wie viel brauche ich denn, damit ich nicht nur meine Miete bezahlen kann, sondern wie viel Geld brauche ich, um mich glücklich zu fühlen?
Macht Geld überhaupt glücklich? Sind Menschen, die Millionen auf ihren Konton haben, zufriedener als der Slumbewohner oder als der kleine Angestellte, der am Ende des Monats jeden Cent dreimal umdrehen muss?
Ja – Geld kann glücklich machen. Wobei diese Aussage immer gekoppelt ist an die Frage nach der Relation und den Umständen, unter denen wir leben.
Finanzieller Druck bedeutet Stress und der schadet letztendlich der Gesundheit. Wer tagtäglich Not leidet, den wird eine kräftige Finanzspritze natürlich zunächst glücklich machen. Wie lange, das ist wiederum individuell. Fakt ist nur, dass der Glückseffekt in diesem Fall größer ist als bei dem, der mit einem Deal die vierte oder fünfte Millionen fest macht.
Das beweist eine Statistik aus Amerika, die besagt, dass der Anteil der Glücklichen in den letzten 50 Jahren gleich geblieben ist, obwohl sich das Realeinkommen und der Lebensstandard in den USA seit den 50er Jahren verdoppelt hat.
Amerikanische Wissenschaftler haben daraufhin versucht herauszufinden, wo genau die Schwelle liegt – also der Punkt, an dem mehr Geld sich nicht mehr auf das subjektive Glücksemfinden auswirkt.
Dazu werteten der Psychologe Daniel Kahneman und sein Kollege Angus Deaton von der Princeton University 450.000 Fragebögen des Gallup-Healthways Well-Being Index aus.
Gefragt wurde praktisch täglich nach dem gefühlten Glück. Auf einer Skala von null bis zehn machten die Teilnehmer ihre Kreuzchen und äußerten sich zu ihrem allgemeinen Wohlbefinden, wobei Stress, Ärger, Traurigkeit oder kleine und große Glücksmomente dokumentiert wurden. All diese Angaben setzen die Forscher ins Verhältnis zu dem Einkommen der Teilnehmer und so kam es zu dem ziemlich eindeutigen Ergebnis:
58.000 Euro im Jahr reichen für das Glücksgefühl – mehr Geld hat kaum Einfluss auf das individuelle Glücksempfinden.
Das sind umgerechnet rund 159,00 Euro pro Tag – Wochenenden und Feiertage mit eingerechnet. Ein Verdienst, von dem viele Menschen ihr Leben lang nur träumen werden.
Dabei gibt es durchaus Wege und Möglichkeiten, sein Einkommen zu verbessern. Es ist erstaunlich, dass es oft nicht an Chancen oder Gelegenheiten mangelt, sondern viel häufiger an der Einstellung zum Geld.
In diesem Zusammenhang spielen innere Muster oder Glaubenssätze eine prägende Rolle. Wenn ich der Meinung bin, dass “Geld stinkt” oder “Reiche arrogant und überheblich” sind, dann werde ich unbewusst meinen eigenen Reichtum boykottieren.
Darüberhinaus hat Geld viel mit dem eigenen Selbstwert zu tun. Der Satz: “Jemand verkauft sich unter Wert.” bringt das zum Ausdruck. Es lohnt sich also, die Frage: „Was ist mir die Zeit, die ich investiere um ein Produkt oder eine Dienstleitung anzubieten wert?“ zu stellen. Anschließend vergleicht man sie mit dem marktüblichen Preis. Liegen Sie weit darunter sollten Sie vielleicht Ihr Verhältnis zum Geld mal genauer unter die Lupe nehmen. Der Blick lohnt sich!
Buchtipp: Richard Layard „Die glückliche Gesellschaft“, Campus Verlag, 324 S., 19,90 Euro.