Sicher erinnern Sie sich an die Pläne der Bundesregierung, eine allgemeine Rentenversicherungspflicht für Selbstständige einzuführen, die für jeden Unternehmer einkommensunabhängig mit mindestens 350 Euro zu Buche geschlagen hätte. Dass dieses Vorhaben vom Tisch ist, verdanken wir in erster Linie dem Engagement von Tim Wessels aus Hamburg, der mit einer Online-Petition nicht nur die Diskussion über die Pläne anregte, sondern es schaffte, Ursula von der Leyen davon zu überzeugen, dass man jungen Gründern nicht zusätzliche bürokratische Hürden in den Weg legen sollte.
Heute nun wird Tim Wessels für dieses Engagement geehrt. Er erhält den mit 50.000 Euro dotierten „Werner-Bonhoff-Preis-wider-den §§-Dschungel“. Und eigentlich sollte Frau von der Leyen die Laudatio in Berlin halten und den Preis überreichen. Das wäre natürlich eine besondere Ehre gewesen! Leider hat sie abgesagt und schickt eine Vertretung, was das Lob und die Ehre an sich aber nicht schmälert.
Wie es zu der Entscheidung, Wessels auszuzeichnen gekommen ist, begründet Stiftungsvorstand Till Bartelt wie folgt: „ Tim Wessels hat mit seiner Initiative in besonderer Weise als Gemeinwohlakteur gewirkt. Der Fall ist ein gutes Beispiel, wie kritisches Engagement idealerweise zu fruchtbaren Dialogen mit den Verantwortlichen führt.“
Natürlich hatte Tim Wessels viele Unterstützer, so zum Beispiel Dr. Andreas Lutz, Geschäftsführer des Unternehmens „Gründungszuschuss.de“. Er war unter anderem als Experte bei den Gesprächen mit Frau von der Leyen dabei. Und gründete gemeinsam mit Tim Wessels den Verband der Gründer und Selbständigen Deutschland (VGSD) e.V..
Ziel des Verbands ist es, Einzel-Selbständigen und kleinen Unternehmen bei diesem und anderen Themen eine Stimme zu geben.
Was aber sicher den Erfolg enorm beflügelt und vorangebracht hat, war die beharrliche Nutzung der neuen Medien. Dank Facebook, Twitter und Co. gelang es innerhalb von nur vier Wochen für die sogenannte e-Petition beim Deutschen Bundestag über 80.000 Mitzeichner zu finden.
Nach seiner Motivation befragt, antwortete Tim Wessels: „Selbständigkeit ist für mich ein Weg, Dinge zu verbessern, sie zu gestalten und dafür Verantwortung zu übernehmen.“ Und so befürchtete er durch staatlich verordnete Rentenvorsorge das Aus für viele junge Selbständige, Gründer und selbstständige Geringverdiener, denn neben dem Rentenpflichtbetrag hätten Fragen, wie deren Altersvorsorge mittels laufender, rechtsgültiger Verträge für Lebensversicherungen oder Vorsorge durch Immobilien und private Renten-versicherungen anerkannt werden kann, den Aufbau einer enormen Bürokratie bedeutet. Dass man so etwas gerade in der Anfangsphase, in der es wichtiger ist, überhaupt erst einmal Fuß zu fassen und das Unternehmen zu positionieren, überhaupt nicht brauchen kann, weiß jeder, der den Schritt in die Selbstständigkeit gegangen ist.
Insofern gratulieren wir von der .garage Berlin Tim Wessels ganz herzlich zu dieser Auszeichnung und bedanken uns auf diesem Wege noch einmal für sein engagiertes Handeln. Hat er doch gezeigt, dass es sich lohnt, als Einzelner initiativ zu werden und mit einem rollenden Schneeball eine Lawine auzulösen.
Ein Gedanke zu „Lohnendes Engagement“
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