Gründung als Nebenerwerb

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Der aktuelle KfW Gründungsmonitor hat Erfreuliches zu berichten: Nach dem Corona-Knick der letzten zwei Jahre, ist die Zahl der Gründungen in Deutschland wieder auf das Niveau vor Corona gestiegen. Das betrifft auch die Gründungen im Nebenerwerb, die um 10 Prozent zunahmen (+35.000) und damit jetzt bei 371.000 liegen. Aber wie macht man das eigentlich, im Nebenerwerb gründen?

Um es auf den Punkt zu bringen, kann man sagen, dass zwei Parameter definieren, was es überhaupt bedeutet, im Nebenerwerb selbstständig zu sein. Du darfst zum einen nicht mehr verdienen, als Du in Deinem regulären Job verdienst und Du darfst maximal 18 Zeitstunden für Deine nebenberufliche Tätigkeit aufwenden. Sobald Du über diesen Grenzen liegst, rutscht Du mit der Selbstständigkeit in den Haupterwerb, was bedeutet, dass Du Dich zum Beispiel selbst versichern musst.

Erste Schritte in die nebenberufliche Selbstständigkeit

Aber fangen wir langsam an und tragen zusammen, was Du benötigst, um Dich im Nebenerwerb selbstständig zu machen. Zunächst einmal musst Du klären, ob Du freiberuflich oder gewerblich arbeiten wirst. Freie Berufe, wie Notar:in, Schriftsteller:in, Krankengymnast:in etc. benötigen lediglich eine Anmeldung der Tätigkeit beim Finanzamt. Eine Übersicht, welche Berufe zu den Freien Berufen zählen, findest Du HIER. Für alle anderen Tätigkeiten musst Du Dich zusätzlich bei Deinem, für Dich zuständigen Ordnung- und Gewerbeamt anmelden. Streng genommen sind das zunächst die einzigen bürokratischen Hürden, die Du zu meistern hast und die sind nicht hoch. Das ist überhaupt das Gute an der nebenberuflichen Selbstständigkeit: Sie bietet einen relativ leichten Einstieg. Wichtig ist trotzdem, ein paar Dinge zu beachten. Dazu gehört, dass Du in Deinen Arbeitsvertrag schaust, ob es dort eine Nebenerwerbsklausel gibt und was sie Dir vorschreibt.

Wie geht es weiter?

Natürlich drängt sich schon vor der Anmeldung die Frage nach der Rechtsform auf. Einzelunternehmer:in, GbR, GmbH oder UG kommen in Frage. Ebenso ist zu entscheiden, ob die Gründung ein Kleinunternehmen ist oder nicht. Das hat Auswirkungen auf die steuerliche Erfassung. Als Kleinunternehmer:in braucht man nur einmal pro Jahr seinen Umsatz an das Finanzamt melden. Voraussetzung ist, dass der Gesamtumsatz unter 22.000 Euro liegt. Ein Kleinunternehmen zu betreiben, hat Vor- und Nachteile, über die wir Dich in der .garage gern informieren.
Neben dieser Entscheidung kommen nach der Anmeldung (Gewerbe) die Mitgliedschaft in der IHK und gegebenenfalls in der Berufsgenossenschaft auf Dich zu.

Arbeitslos und trotzdem im Nebenerwerb gründen?

Ja, auch das ist möglich, hat allerdings ein paar Nachteile. Zum Beispiel den, dass man eventuell keinen Gründungszuschuss mehr bekommt, denn die Tätigkeit ist ja quasi schon da, muss also nicht mehr gefördert werden. Dazu gibt es festgesetzte Regeln zum Arbeitsumfang und zum Zuverdienst. So ist die wöchentliche Arbeitszeit im Nebenerwerb auf 15 Stunden begrenzt und bei einem Verdienst, der über 165 Euro liegt, wird das Geld auf das Arbeitslosengeld angerechnet. Möglicherweise ändert sich das demnächst, wenn das Bürgergeld eingeführt wird.

Pro und Contra zur Gründung im Nebenerwerb

Dieser Beitrag soll einen kleinen Einblick für jene geben, die sich überlegen, nebenberuflich ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die größten Vorteile sind natürlich, dass die finanziellen Risiken überschaubar sind, dass man in das Business „reinschnuppern“ kann und dass man Gelegenheit hat, ein Netzwerk aufzubauen, das man später, falls das Unternehmen zur eigentlichen Erwerbsquelle wird, nutzen kann. Für viele, die diesen Weg gegangen sind, war es allerdings ein Spagat. Natürlich will man sich mit aller Kraft seinem Unternehmen widmen – das neben der Arbeit zu tun, erfordert ein hohes Maß an Disziplin und ein gutes Zeitmanagement. Die Gefahr, dass aus einem Nebenerwerb eine Haupttätigkeit wird, ohne dass sich das im Gewinn widerspiegelt, ist recht groß. Auch sollte man im Blick haben, ob das eigene Unternehmen Gefahr läuft, als Scheinselbstständigkeit eingestuft zu werden. Was das bedeutet, erklären wir Dir HIER.
Darüber hinaus gibt es wenig Fallstricke, die Dir den Weg zu einer nebenberuflichen Selbstständigkeit verbauen könnten.

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