Vielleicht erinnerst Du Dich noch an die Meldung vom letzten Jahr, dass Tim Wessels den Werner-Bonhoff-Preis für sein Engagement in Sachen Abwendung der Rentenversicherungspflicht für Selbstständige erhalten hat. In diesem Jahr wurde der Preis wieder verliehen und ging an eine Existenzgründerin, die viel Biss bewiesen hat, sich durch den §§-Dschungel in Deutschland gekämpft hat, um nach einer schweren Erkrankung nicht in die Rente abgeschoben zu werden, sondern sich eine eigene Firma aufzubauen.
Claudia Domnik zeigt mit ihrem Fall, dass schablonenhaftes Verwaltungshandeln nicht einfach hingenommen werden muss. Viele hätten in ihrer Situation aufgegeben und sich der Frühverrentung ergeben. Die 46-jährige nicht und darum wurde sie am 21. Mai 2014 für ihre ermutigende Initiative mit dem mit 50.000 Euro dotierten „Werner-Bonhoff-Preis-wider-den-§§-Dschungel“ ausgezeichnet.
Aufgrund einer bösartigen Tumorerkrankung war Frau Domnik zunächst arbeitsunfähig. Die Bundesagentur für Arbeit leitete das Verfahren zur Erwerbsminderungsrente bei der Deutschen Rentenversicherung ein. Als es Frau Domnik besser ging und sie die Arbeitsagentur um Unterstützung bei ihrer Existenzgründung bat, wurde sie enttäuscht. Als Arbeitsunfähige könne sie keine Vermittlungsleistungen in Anspruch nehmen. Eine Bescheinigung der wiedererlangten Arbeitsfähigkeit ihres Hausarztes interessierte das Amt nicht und einen neuen Termin zur amtsärztlichen Begutachtung wollte man ihr auch nicht geben.
„Die wollten mich aus der Statistik haben und zum Rentenversicherungsträger abschieben“, sagt Frau Domnik. Erst ein Aufruf bei „BILD hilft“ bewirkte die Wende. Eine Woche später bekam sie einen neuen Termin beim Amtsarzt, wurde als uneingeschränkt arbeitsfähig begutachtet und ihr Antrag auf Gründungszuschuss wurde positiv beschieden.
Stiftungsvorstand Till Bartelt zur Wahl der Preisträgerin: „Frau Domnik ist eine beeindruckende Gründerin. Das Problem, sich großen Bürokratien ausgeliefert zu fühlen, kennen Millionen von Menschen. Noch viel zu selten führt deren Protest zu einer besseren Problemlösungsorientierung dieser Giganten. Dabei sind dies klassische Führungsaufgaben, an welche die Jury die Bundesagentur für Arbeit und die Führungsebenen aller anderen Großbürokratien hiermit erinnert.“
Hier die ganze Geschichte:
Man sieht also: Kämpfen lohnt sich.
Wer mehr über den Werner-Bonhoff-Preis oder über die Stiftung erfahren möchte:
Die Werner-Bonhoff-Stiftung vergibt in ihrem Projekt „bureaucratic transparency“ seit 2006 jährlich den mit 50.000 Euro dotierten „Werner-Bonhoff-Preis-wider-den-§§-Dschungel“. Ausgezeichnet werden unternehmerische Menschen, die Bürokratismus nicht einfach hinnehmen und damit Verbesserungen „von unten nach oben“ anregen. Die Stiftung ermutigt und befähigt unternehmerische Menschen, einen Beitrag zur notwendigen Kontrolle und Motivation der Verwaltung von außen zu leisten. |
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Kontakt: Judit Lodemann, Susan Wilms, Till Bartelt
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T. +49 30 258 00 88 55
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