War Coaching früher ein Begriff, den man eher dem Sport als dem Business oder dem privaten Bereich zuordnete, so ist es heute eine vielfältig verwendete Bezeichnung für ein Potpourri aus professioneller Begleitung, Beratung und Training, wobei die Anteile je nach Schwerpunkt und Ausbildung des Coaches unterschiedlich gewichtet sein können. Für Gründer und junge Unternehmen gibt es nach wie vor die Möglichkeit über die KfW Zuschüsse zu einem Coaching zu beantragen. Wir meinen: das lohnt sich!
Grundsätzlich hilft ein Coaching zum Beispiel dabei, den persönlichen Standort zu bestimmen. Den Ist-Zustand und den Soll-Zustand und den Weg von A nach B festzulegen. Im Falle einer anstehenden Existenzgründung könnte das zum Beispiel die Fragestellung beinhalten, ob man denn als Person über die Voraussetzungen und Fähigkeiten verfügt, die von einem Unternehmer gefordert werden. Ein Coach fühlt allem mit Fragen, speziellen Techniken, Methoden oder Analysen auf den Zahn und anschließend entwickelt man gemeinsam Strategien, die so ausgelegt sind, dass der Gründer sein Potential, optimal ausschöpfen wird.
Aber Coaching kann noch mehr. Es hilft, Problemlösungsstrategien zu entwickeln, das eigene Verhalten in bestimmten Situationen zu beleuchten, die eigene Rolle innerhalb eines Teams oder Systems zu bestimmen oder auch bei der Bewältigung von Krisensituationen. In Deutschland ist der Begriff Coach nach wie vor keine geschützte Bezeichnung, dass heißt, im Grunde kann sich jeder so nennen. Das hatte in den Boom-Jahren von 1990 bis 2010 zur Folge, dass Coaching-Unternehmen und Einzelcoaches wie Pilze aus dem Boden schossen und nicht jeder von ihnen so qualifiziert war, wie man sich das als Kunde gewünscht hätte. Mittlerweile hat eine natürliche Marktbereinigung stattgefunden, nicht zuletzt dadurch, dass sich Verbände um eine Zertifizierung bemühen, oder das Gründercoaching Deutschland die Richtlinien auf eine strenge Akkreditierung der Coaches achtet.
Nichtsdestotrotz – wer einen Coach sucht, sollte sich mit der Auswahl Zeit lassen und genau überprüfen, ob das Angebot und der Schwerpunkt des Coaches zu den eigenen Themen passt und ob die persönliche Ebene stimmig ist, weil Coaching in erster Linie eine Vertrauenssache ist. Denn auch wenn auf der Agenda der Ausbau der Führungsrolle im Job steht, kann es durchaus sein, dass die gemeinsame Arbeit Emotionen freilegt und das braucht auf jeden Fall eine gute, persönliche und professionelle Basis.
Als Gründer haben noch bis Ende April die Möglichkeit, vom Gründercoaching Deutschland zu profitieren. Gefördert werden bis zu 60 Beratungsstunden, die man innerhalb von sechs Monaten ab Bewilligung in Anspruch nehmen kann. Die KfW übernimmt dann 50% (in bestimmten Fördergebieten 75%) der Kosten. Bei Übernahme von 50%, also 50 Euro/Stunde sparst Du also bis zu 3.000 Euro, bei Übernahme von 75% sogar bis zu 4.500 Euro.
Wenn Coaching ein denkbarer Weg für Sie ist, lohnt es sich also, die Deckel der Fördertöpfe schnell noch anzuheben, denn neben dem Gründercoaching Deutschland gibt es auch noch eine Reihe anderer Fördermöglichkeiten. Nutzen Sie zum Beispiel das Angebot der Andersberater, um dort Ihr Anliegen zu klären und sich begleiten zu lassen.
Jeannette Hagen ist freie Autorin und Systemischer Coach. Neben eigenen Publikationen schreibt sie für die .garage berlin, Kunstleben Berlin und das Stadtteilzentrum Steglitz regelmäßig Blogbeiträge. Schwerpunktthemen ihrer Arbeit sind: Psychologie, Motivation, Gesellschaft, Beziehungen und Literatur.