.garage berlin – wie alles begann – Teil 4

Ein Mal werden wir noch wach, dann heißt es: .celebrate .good times! Dann feiern wir nicht nur die Macher der ersten Stunde, nein wir feiern vor allem die Gründer. All die Mutigen, die es im Laufe der acht Jahre gewagt haben, vermeintliche Sicherheiten hinter sich zu lassen, um etwas Neues, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Janine Rolle, Gründerin und Inhaberin von DAS WUNSCHPAKET war Teilnehmerin der ersten Gruppe, die in der .garage berlin gestartet ist. Auch sie blickt auf acht Jahre als Unternehmerin zurück und erzählt uns hier: Wie alles begann. (Text Kirsten Kohlhaw)

Wir haben uns am Telefon verabredet und treffen uns an einem Montag früh in der .garage. Als ich Janine Rolle sehe, weiß ich gleich, das muss sie sein: Anfang 30, dynamisches, festes Auftreten, Telefon am Ohr, ernst, wach, gesammelt. Unternehmerin durch und durch. Nachdem wir uns bekannt gemacht haben, stellt sie das Telefon auf lautlos und wendet sich uns zu.

Das Wunschpaket

bullriding  Die Idee ist so simpel wie wunderbar: Das Wunschpaket bietet anlassbezogene Kinderbetreuung, das heißt pädagogisch fundierte und lockere Kinderbespaßung für alle Anlässe und Altersstufen. „Ihr Kinderpartyservice von A-Z“ steht auf der Karte. Der Partyservice für die Kleinen werde auf die jeweiligen Anlässe hin zugeschnitten. Jeder Laie und auch die passioniertesten und belastbarsten Eltern wissen aus eigener Erfahrung, dass es nicht leicht ist, eine größere Gruppe Kinder unterschiedlichen Alters, Temperaments und Interesses angemessen zu beschäftigen. Und genau da setzt Das Wunschpaket an.
„Wir haben das ganze Jahr über zu tun: Da sind natürlich die Kindergeburtstage, ganz individuelle Veranstaltungen, dann wiederkehrende Anlässe wie Fasching, Ostern, Sommerferien, der 1. Juni (der internationale Weltkindertag, Anm. der Redaktion), Sommerfeste, Hochzeiten, Tage der offenen Tür in Kitas, Schulen und Firmen, Halloween und Weihnachtsfeiern. Und dann geht es wieder von vorne los. Besonders viel Spaß machen Mottopartys, auch der Einsatz von Hüpfburgen und Schwimmkurse nehmen stetig zu.

„Ich bin der .garage heute noch dankbar, habe mich gut aufgehoben gefühlt und habe die Zeit gebraucht, um meine Idee ausreifen zu lassen, sie zu schleifen.“

Die Anfänge

Rolle war Teilnehmerin der allerersten Gruppe des .garage inkubators, die im Sommer 2006 unter der Projektleitung von Frank Redeker-Christiansen und Siegfried Krost gestartet ist. Damals hatte sie gerade ihre Ausbildung zur Erzieherin abgeschlossen und wusste, sie wollte ihren eigenen Weg gehen: sich selbstständig machen mit einer guten Idee. Schon damals hatte sie ein klares Ziel vor Augen. Wusste genau, was sie erreichen und wo sie hin wollte, nur nicht, was im Rahmen einer Unternehmensgründung alles zu beachten sei. „Ich wollte nicht nur eine Woche Crashkurs irgendwo machen, ich wollte was Fundiertes“, so Rolle. In jeder freien Minute hat sie den Realitätscheck am Markt gemacht, in Kindercafés gesessen und gebastelt. Und dabei ihre zukünftigen Kunden beobachtet und kennengelernt.

Ob sie denn gleich nach dem inkubator gegründet hätte, frage ich sie.

„In der Anfangszeit nach meiner Gründung hat mich besonders Thomas Mampel, der von Beginn an an mich und meine Idee geglaubt hat, sehr unterstützt. Ich nahm eine  Teilzeitstelle in einer der Einrichtungen des Stadtteilzentrums an, damit ich langsam in die Anforderungen meiner Selbstständigkeit reinwachsen konnte. Auch wenn die ersten großen Aufträge bereits im ersten Jahr kamen und ich von Beginn an auch übers Internet gut gefunden wurde, habe ich mich und die Entwicklung meines Business bis 2009 beobachtet, bevor ich dann den letzten Schritt in die vollberufliche Selbstständigkeit gegangen bin.“

Bis dahin hatte sie sich einen Namen gemacht, sich am Markt und im Bewusstsein der Privat- und Firmenkunden etabliert und konnte die nächsten Wachstumsschritte ganz anders angehen. Neue Animationspakete entwickeln, ihr Team vergrößern.

Viel Spaß bedeutet nicht automatisch auch viel Material

Hinter Das Wunschpaket verbirgt sich ein ganzes Team engagierter und fachlich hochqualifizierter Pädagogen. Mittlerweile sind es zwölf Personen. Die Mitarbeiter reisen innerhalb Berlins meist mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das ist gut für die Umwelt und ermöglicht Rolle mehr Flexibilität auch bei der Personalwahl. „Dadurch kann ich mich vollkommen auf die Qualifikationen eines Mitarbeiters konzentrieren als darauf, ob er oder sie einen Führerschein hat oder nicht,“ so Rolle.

Das Wunschpaket wächst

Innerhalb von acht Jahren hat Das Wunschpaket seine Marktführerschaft ausgebaut und entwickelt sich stetig weiter. Rolle hat ihr Unternehmen nach dem Franchise-Prinzip ausgebaut: Seit kurzem gibt es Das Wunschpaket auch in Frankfurt/Main. Weitere Standorte sind in Planung. Janine Rolle freut sich über die gegenwärtigen Entwicklungen ihrer Firma. Man merkt der ehrgeizigen Unternehmerin an, dass sie im Kopf schon wieder etwas Neues ausbrütet. Seit kurzem studiert sie Psychologie an einer Fernuniversität. „Auch wenn es gut läuft, nicht stehen bleiben! Das war schon immer meine Devise.“