Etat für Gründer wird aufgestockt

Na wenn das keine gute Nachricht am Donnerstagmorgen ist, dann weiß ich auch nicht: Die Bundesagentur für Arbeit wird ihren Etat für Existenzgründer, die zuvor arbeitslos waren, fast verdoppeln. Großartig und endlich wieder ein Zeichen in die richtige Richtung.

 

Neulich gab es einen Artikel im Berliner Tagesspiegel, in dem die Start-up-Szene vehement für „nicht tot“ erklärt wurde. Sie fühlten sich zu unrecht von den Medien in ein falsches Licht gerückt, es sei doch völlig normal, dass einige Blasen platzen.
Kann sein, das da etwas dran ist, dass der Medien Hype umgeschlagen ist und nun genau in die andere Richtung zielt. Man sieht es an der plötzlichen „Nichtpräsenz“ von Gründerblogs, Gründernachrichten oder Gründergeschichten.

Ich denke, viel wichtiger, als in den Zeitungen nur über die „Big Invests“ zu berichten, wäre auch gewesen, das allgemeine Geschehen am Gründermarkt besser zu beleuchten. Tiefer einzutauchen. Zu kommentieren, was die Bundesregierung mit ihren Kürzungen ausgelöst hat. Dass viele, die eine gute Idee hatten, sie lieber in der Schublade gelassen haben, weil die Anfangsfinanzierung wackelig war und nicht jeder, der ein kleines Unternehmen plant, von den Business-Angels getragen wird.

Wir haben es ja auf der Gründerwoche im letzten November auf der Podiumsdiskussion diskutiert: die kleinen Gründungen sind zusammengenommen eine nicht zu unterschätzende Wirtschaftskraft. Denn es bleibt doch selten bei einem Einzelunternehmen. Und die Rate derer, die wirklich aufgeben müssen, ist bei denen, die gefördert und gut begleitet werden, wesentlich geringer, als bei schnell hochgezogenen Start-ups.

Insofern ist der Schritt, den Etat für Gründer, die aus der Arbeitslosigkeit gründen, anzuheben, ein sehr wichtiger Schritt, der Beachtung verdient. Nach Informationen, die der Wirtschaftswoche vorliegen, wird Chef Frank-Jürgen Weise der Bundesagentur für Arbeit, 2014 für die Gründungsförderung rund 427 Millionen Euro ausgeben, 2013 waren es nur 227 Millionen Euro. Wie die WirtschaftsWoche weiter schreibt, rechnen die Arbeitsagenturen in diesem Jahr mit mindestens mit 28.300 neuen Anträgen.