Downshifting für mehr Lebensqualität

Ob es nun an Corona liegt oder an einem allgemeinen Umdenken – vielleicht auch an beidem, jedenfalls verändert sich bei vielen gerade das Verhältnis zu ihrer Arbeit und dem Thema Karriere. Immer mehr Menschen verweigern das Big Business, junge Menschen streben gar nicht mehr danach und viele Ältere, die vielleicht die erste große Krise in Sachen Gesundheit hinter sich haben oder sich ganz allgemein die Sinnfrage stellen, „downshiften“, wie es im Angelsächsischen genannt wird. Sie geben den super bezahlten, dafür aber stressigen Job auf, schalten finanziell einen Gang runter und steigern damit ihre Lebensqualität und Zufriedenheit.

Egal ob selbstständig oder angestellt – vielen sitzt es noch in den Knochen, dass Leistung im Job das Maß aller Dinge ist. Schuften bis der Arzt kommt für Ruhm, Reichtum und Ehre oder einfach, weil man das eben „so macht“. Wer nachmittags um 15:00 Uhr den Hammer fallen ließ, wurde mitleidig angesehen oder sogar als faul abgestempelt. Lehrer*innen können ein Lied davon singen.

Diese Ansicht wandelt sich jedoch seit ein paar Jahren. Es begann mit der Generation Y und setzte sich in der Generation Z fort: Ideale zu leben steht vor dem klassischen Karriereweg. Mehr Freizeit zu haben, eine Arbeit auszuführen, die im wahrsten Sinne des Wortes SINN macht und mehr Zeit für das private Leben zu haben, sind primäre Motivationen, wenn es Lebensfragen geht. So anwortete zum Beispiel André Stache, der Gründer von ricepipes in einem Interview für das Buch „Das Prinzip .garage“ auf die Frage, was sich denn für ihn nach der Erfahrung der Selbstständigkeit verändert hat: „Außerdem achte ich mehr darauf, die Balance zwischen Beruf und Privatem zu halten. Mir ist es sehr wichtig, die menschliche Ebene nicht zu vergessen.“ So wie André denken immer mehr, vor allem immer mehr junge Menschen.

Ursachen für die Unzufriedenheit

Freizeit ist wichtig, Sinn ist wichtig, Leben ist wichtig. Statt den lukrativen Job bei einem großen Beratungsunternehmen anzunehmen, bevorzugen sie mittlerweile eher die vielleicht schlechter bezahlte Stelle bei einer kleineren Firma. Darüber hinaus gibt es einen deutlichen Trend zu flexiblen Arbeitszeitmodellen, dahingehend gleich in die Selbstständigkeit zu starten oder im Home-Office zu arbeiten. Letzteres wird natürlich durch den anhaltenden Lockdown beschleunigt. Plötzlich merken auch viele Arbeitgeber*innen, dass sich Kosten einsparen lassen, wenn Mitarbeitende die Arbeit von zuhause aus erledigen.

Ein Fakt für diese Tendenz ist sicherlich auch die nach wie vor steigende Zahl von Burnout-Kranken. Beruflich einer „Möhre“ nachzulaufen, dafür mit Überstunden, Leistungsdruck, Ellenbogen-Mentalität und mit ermüdenden Machtkämpfen konfrontiert zu werden, übersteigt oft das eigene Maß an Resilienz. Wenn man dann montags schon die ersten Bildchen verschickt, auf denen niedliche Schlümpfe vom Wochenende reden oder den schrecklichen Montag verdammen, spätestens dann ist es Zeit, über ein Downshifting nachzudenken.

Ausstieg aus dem Hamsterrad

Möglichkeiten gibt es viele und die Selbstständigkeit ist eine davon. „Da muss man doch auch ständig präsent sein“, mag jetzt der ein oder andere denken. Phasenweise mag das zutreffen. Und doch gibt es einen Unterschied, denn die Selbstständigkeit und das, was man tut, sind frei gewählt. Meist verbirgt sich dahinter die eigene Berufung, die eigene Idee, etwas das man von Herzen gern tut. Jeder, der das gefunden hat, wird bestätigen, dass der Begriff Arbeit damit seine Bedeutung verändert. Ich arbeite, weil es mir Spaß macht, weil es meins ist. Weil ich die Freiheit habe zu entscheiden, wie viel persönliches Engagement ich einbringe. Das ist auch nicht immer leicht und trotzdem weiß ich am Ende des Tages, für wen ich gearbeitet habe. Das trägt.

Bevor man aber diesen Schritt geht, braucht es manchmal noch ein paar wegweisende Inspirationen oder es braucht den Blick nach Innen. Darauf, was denn eigentlich im eigenen Leben so los ist, wo Baustellen liegen, wo Veränderungspotential lauert. Der Schlüssel zu diesen Erkenntnissen heißt Achtsamkeit. Erst wenn wir in die Stille gehen, können wir die innere Stimme wahrnehmen.

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Um Sie auf diesem Weg zu unterstützen, haben wir ein Achtsamkeitstraining konzipiert. Für die nächsten Termine sind noch freie Plätze verfügbar. Hier erfahren Sie mehr: Mit Achtsamkeit ins neue Jahr