Die Frauenquote ist beschlossene Sache. Mag man über diese politische Entscheidung denken, was man will, Fakt ist, dass Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert sind. Das gilt nicht nur für börsennotierte Unternehmen, sondern insbesondere auch für gewerblich-technische Bereiche – sprich für das gute alte Handwerk. Zwar steigt die Anzahl von jungen Frauen die eine Ausbildung im Handwerk absolvieren und auch der Frauenanteil bei den Meisterprüfungen wächst, dennoch steht nur hinter etwa jeder vierten Gründung im Handwerk eine Frau.
Erfolgreiche Handwerkschefinnen sind in der Öffentlichkeit oder Wirtschaft noch viel zu wenig präsent. Dem setzt das Bundesfamilienministerium und die bundesweite gründerinnenagentur (bga) nun etwas entgegen. Mit der Roadshow „Meine Zukunft: Chefin im Handwerk“ zeigen sie noch bis August 2014 an vielen Standorten in Deutschland, dass das traditionelle Handwerk eine durchaus attraktive Zukunftsperspektive für Frauen bietet. Seit April 2011 tourt die Roadshow durch ganz Deutschland und gastierte bislang in rund 20 Handwerkskammern sowie Bildungseinrichtungen des Handwerks.
Das Handwerk gehört zu Deutschlands stärkstem Wirtschaftsbereich. Rund eine Million Betriebe beschäftigen mehr als fünf Millionen Menschen. 2011 erzielten sie einen Umsatz von rund 497 Milliarden Euro. Zugleich zeichnet sich das Handwerk durch Vielseitigkeit aus: Mehr als 150 unterschiedliche Gewerke bieten ein breites Spektrum an Tätigkeiten.
Die Ausstellung zeigt Portraits von Frauen, die selbst einen Handwerksbetrieb gegründet haben oder dort in der Chefetage sitzen. Die Portraits zeigen die Freude an der handwerklichen Tätigkeit und an der selbstbestimmten Arbeit, die Visionen der Unternehmerinnen, ihre Herausforderungen und Erfolge. Die Trends geben Auskunft zur Datenlage.
Zur Ausstellung selbst äußert sich bga-Leiterin Iris Kronenbitter wie folgt: „Gute Vorbilder tragen dazu bei, Frauen für das Handwerk und den eigenen Betrieb zu begeistern. Sie zeigen, dass der Wunsch nach dem eigenen Unternehmen verwirklicht werden kann. Die Erfahrungen der Frauen, die bereits als Chefin im Handwerk arbeiten, untermauern, dass sich der Schritt in eine Führungsposition auszahlt. Vor dem Hintergrund des Nachwuchs- und Fachkräftemangels ist es wichtig, das Handwerk für Frauen attraktiver zu machen und sie für die Karriereoption Selbstständigkeit zu begeistern. Die bundesweite gründerinnenagentur (bga) begleitet mit ihren Regionalverantwortlichen in allen Bundesländern und einem Netzwerk von rund 2.000 Expertinnen und Experten Gründerinnen in allen Phasen der Gründung und des Unternehmensausbaus. Die bga-Broschüre „Chefinnen im Handwerk – kreativ – innovativ – erfolgreich“ unterstützt Frauen gezielt dabei, Unternehmen im Handwerk zu gründen oder zu übernehmen.“
Wo die Ausstellung aktuell zu sehen ist und mehr Informationen gibt es hier: Roadshow