Brandbrief in Sachen Kinderkrankentagegeld

Wir hatten bereits berichtet, dass der Verband der Gründer und Selbstständigen e.V. die Diskriminierung der Selbstständigen beim Kinderkrankentagegeld angemahnt hat. Nun geht das Ganze in die nächste Runde. Laut DVGS haben sich über 30 Selbstständigenverbände in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gerichtet.

Sie kritisieren darin die Diskriminierung von selbstständigen Eltern beim Kinderkrankengeld. Hilfe steht nur denjenigen Familien unter den Selbstständigen zu, die gesetzlich krankenversichert sind (rund 60 Prozent) und zugleich einen Krankentagegeld-Tarif abgeschlossen haben.

„Dass faktisch viele Familien ausgeschlossen sind, ist aus unserer Sicht nicht zu rechtfertigen, zumal die Unterstützung aus Steuermitteln und damit auch von den selbstständigen Eltern finanziert wird“, sagt Dr. Vera Dietrich, Sprecherin des Bündnisses. Sie weist darauf hin, dass die Kinderkrankentage auch zur Betreuung von Kindern in Zeiten der Schulschließungen beansprucht werden dürfen, die nicht krank sind.

30 Selbstständigenverbände kritisieren Diskriminierung

„Wir brauchen Ihre Hilfe! Mit unseren Mitgliedern sind wir entsetzt darüber, dass viele selbstständige Eltern von der Unterstützung durch zusätzliche Kinderkrankentage ausgeschlossen werden. In dieser fürFamilien besonders belastenden Situation müssen alle erwerbstätigen Eltern die gleiche unbürokratische Hilfe erhalten“, so beginnt der offene Brief an den Bundesgesundheitsminister, der auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und anderen Abgeordneten geschickt wurde.

Die alternative Unterstützung, auf die das BMG selbstständige Eltern auf seiner Website verweist, die sogenannte Verdienstausfallentschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz, greift aufgrund der Home-Office-Arbeitssituation vieler Selbstständiger nicht. Daher fordert das Bündnis eine Gleichbehandlung aller erwerbstätigen Eltern. Da Selbstständige besonders stark von Umsatzeinbrüchen betroffen sind und meist keine wirksamen Hilfen erhalten, sind ihre Familien doppelt benachteiligt.

Zum Offenen Brief:
https://www.vgsd.de/wp-content/uploads/2021/01/Offener-Brief-an-Minister-Spahn-Kinderkrankengeld.pdf

Ansprechpartnerin zum offenen Brief

Dr. Vera Dietrich (V.i.S.d.P)
Telefon: 0151/61626999
Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) e.V.
Altheimer Eck 13 VH, 2. Etage, 80331 München