Aufgeräumt ins neue Jahr

Frau in rotem Overall putzt den Schreibtisch

Für alle, die nicht in den Urlaub fahren und sich trotzdem freinehmen können, ist die Zeit „zwischen den Jahren“ die ideale Zeit, um aufzuräumen. Denn: Wer aufgeräumt ins neue Jahr startet, schafft Raum für Neues, für Ideen und Entwicklungen.

Wer meint, dass Aufräumen nur dabei hilft, das „Außen“ zu ordnen, der unterschätzt die Dynamik des Prozesses. Das trifft auch auf jene zu, die der Kraft von Räumaktionen eine esoterische Komponente unterschieben wollen. Dabei hat das mit Esoterik so gar nichts zu tun, sondern folgt schlicht der Weisheit, dass eben auch emotional Krempel belastet. Oder, wie es die britische Autorin Karen Kingston in ihrem Buch: „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ ausdrückt: „Wenn Sie die äußere Welt in Ordnung bringen, kommt es auch in der inneren Welt zu Veränderungen.“ Das ist allerdings leichter gesagt, als getan, denn Fakt ist, dass Aufräumen eben auch heißt, sich trennen zu müssen und loszulassen. Das macht es so anstrengend und fordert uns manchmal auch emotional heraus.

Chaos raubt Kraft

Das Leben hat die Tendenz, leere Räume zu füllen. Und Müllecken, sind sie erst einmal entstanden, kontinuierlich wachsen zu lassen. Die Forschung kennt in diesem Zusammenhang die „Broken Windows Theorie, der die Feststellung zugrunde liegt, Feststellung, dass ein zerbrochenes Fenster, das nicht repariert wird, innerhalb kürzester Zeit die Zerstörung der restlichen Fenster nach sich zieht bis zum vollständigen Verfall des Gebäudes. Kein schöner Gedanke, in der Realität allerdings häufig zu beobachten.

Vom Fenster zum eigenen Arbeitsplatz

Aber man muss gar nicht auf zerbrochene Fenster schauen. Der Blick auf den eigenen Schreibtisch reicht schon. Stapel sind aufgestaute Energie. Wenn wir sie tagtäglich sehen, erzeugt das inneren Stress und belastet uns unbewusst. Der Stapel Zeitungen erinnert uns permanent daran, dass wir wieder mehr lesen wollten. Der Stapel Akten zeugt von unerledigter Arbeit. Und schon meldet sich das schlechte Gewissen und raubt uns Energie. Nun können wir sicher nicht alles wegwerfen, aber wir können uns ein System überlegen, wie wir die Stapel reduzieren. Dann bestimmen die Dinge nicht über Dich, sondern Du gibst die Richtung vor.

Natürlich ist Ordnung eine sehr individuelle Angelegenheit. Wer jedoch im zweiten Schritt nach dem Aufräumen verinnerlicht, wie er oder sie persönlich für Unordnung sorgt, hält den Schlüssel zur Ordnung bereits in der Hand. Ob es sich um den Sammeltrieb, den Aufhebe-Zwang oder das Phänomen der Haufenbildung dreht – ist die Strategie enttarnt, fällt es zukünftig leichter, für Ordnung zu sorgen.

Tipps gegen das Chaos

Eine hilfreiche Strategie im Kampf gegen das Chaos ist zum Beispiel, einen Qualitätsstandard für die Dinge zu bestimmen,  die Dich umgeben dürfen. Das kannst Du vorab am eigenen Kleiderschrank üben. Geh dafür Stück für Stück durch, schreib auf, was für Dich Qualität bedeutet. Bügelfrei, bestimmte Farben, hoher Baumwollanteil usw. Dann definiere, was Dir nicht gefällt. Zum Beispiel Wäsche, die nicht für den Trockner geeignet ist oder Handwäsche. Und schon kannst Du beim nächsten Einkauf besser entscheiden, ob das verlockende Kleidchen wirklich in Deinen Schrank passt oder nicht. Und dann übertrage das Prinzip auf alle anderen Bereiche, die Du aufräumen willst.

Wo anfangen?

Und wenn sich das Chaos schon ausgebreitet hat und Du nicht zu den Genies gehörst, die es beherrschen? Zunächst ist es sinnvoll, sich nicht zu viel auf einmal vorzunehmen. Fang mit einer Schublade an. Räume alles heraus, reinige das Behältnis gründlich und nun sortiere Stück für Stück wieder ein. Wähle dabei nach Deinen Qualitätskriterien aus, was wieder hinein darf und was nicht. Alles, was Du nicht mehr benutzt, was Du nicht magst oder was kaputt ist, fliegt weg. Ist es noch brauchbar, kannst Du es natürlich auch verschenken oder verkaufen.

Für alle Unentschlossenen bietet sich zum Sortieren die ABC-Methode an. A ist alles, was Du behalten willst. B ist Verhandlungssache und C ist das, was weg kann. Die B Kiste gehst Du einen Tag später noch einmal durch und entscheidest neu. Dabei helfen folgende Fragen:

  1. Steigert es meine Energie, wenn ich an diesen Gegenstand denke oder es anschaue?
  2. Liebe ich es aus vollem Herzen?
  3. Ist es wirklich nützlich?

Bleibt die Unsicherheit, kommt das Teil zurück in die Kiste und die dann anschließend auf den Dachboden, in den Keller oder man bittet eine Freundin, sie für einen festgelegten Zeitraum aufzubewahren. Fehlen uns die Dinge nicht, werden sie nach diesem Zeitraum endgültig entsorgt.

Fazit: Aufgeräumt lebt sich’s besser

Ordnung zu schaffen und zu halten lohnt sich. Dein Leben wird weniger hektisch, Du hast mehr Energie und mehr Zeit. Und Du hast am Ende sogar mehr Geld, denn Krempel und Unordnung haben durchaus auch einen Einfluss auf den Geldbeutel: Dinge, die wir horten und stapeln brauchen Raum und Raum kostet nun einmal Geld. Und das kann man sich im wahrsten Sinne des Wortes sparen.

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