Aufgeben oder Weitermachen?

(@)Steve Buissinne by Pixabay

„Wer nach fünf Jahren immer noch Existenzgründer ist, sollte seine Selbstständigkeit beenden.“ So lautet der Rat des DIW-Forscher Karl Brenke in einem Artikel, der vor einiger Zeit in der „WELT“ veröffentlicht wurde. Konkret geht es um das Arbeiten unterhalb der Mindestlohngrenze.

Mit Beginn des Jahres ist der gesetzliche Mindestlohn auf 9,19 Euro gestiegen. Ein Betrag, von dem manch einer, der selbstständig ist, träumt. Ob nun Zeilengeld, wenn man als Journalist arbeitet oder andere Tätigkeiten – oft liegt der Stundensatz bei Existenzgründern im Durchschnitt unter dem Mindestlohn, wie eine im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums erstellte Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) belegt. Laut Studie verdienen mehr als 30 Prozent der Soloselbstständige weniger als den aktuellen Mindestlohn, der für Angestellte gilt.

Allerdings leben nicht alle dieser Einzelkämpfer unbedingt in prekären Verhältnissen. Bei einem Drittel der Betroffenen ist es so, dass der Partner mit seinem Einkommen ergänzt und so der Haushalt insgesamt gut damit zurechtkommt. Trotzdem stellt sich die Frage, ob es auf Dauer befriedigend ist, wenn die eigene Tätigkeit zum Leben nicht ausreicht. Daran schließt sich auch gleich die nächste an, denn was ist später? Vielen Selbstständigen droht die Altersarmut, weil sie von den geringen Einnahmen nichts zur Seite legen können. Die Politik ist seit langem daran, Modelle zu entwickeln, die tragbar sind. So ist die Rentenversicherungspflicht für Selbstständige immer wieder Thema.

Aber was bis dahin tun? Die Preise erhöhen? Auf Aufträge, die weniger lukrativ sind, verzichten? Die Selbstständigkeit an den Nagel hängen, so wie es Herr Brenke empfielt? Oder gar nicht erst den Schritt wagen? Fakt ist, dass es den wenigsten Selbstständigen vergönnt ist, von Anfang an in der oberen Liga mitzuspielen. Manchen gelingt es auch nie. Dieses Risiko schwingt bei jeder Selbstständigkeit mit. Um so wichtiger ist es, gut zu planen und sich beraten zu lassen, um Stolpersteine zu umgehen. Ein Businessplan – auch wenn er auf hypothetischen Annahmen beruht, hilft, einen Überblick darüber zu bekommen, wie man arbeiten muss, um seine Kosten zu decken.

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