Namensfindung für Unternehmen

Frau lehnt mit dem Kopf an einer Betonwand

Namensfindung – nicht nur bei werdenden Eltern löst sie heiße Diskussionen oder Panik aus. Auch bei Gründungen gehört dieser Prozess mit zu den wichtigsten. Schließlich ist der Name das Aushängeschild. Namen prägen. Sie hinterlassen Eindruck oder eben auch nicht. Sie sind klangvoll oder im schlimmsten Fall nichtssagend. 

Ein gut durchdachter und ansprechender Name kann dabei helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben, eine starke Markenidentität aufzubauen und das Interesse potenzieller Kund*innen zu wecken. Darum möchten wir ein paar wichtige Aspekte, die Gründer*innen bei der Namensfindung beachten sollten, auflisten.

Einprägsamkeit und Einfachheit

Der ideale Unternehmensname sollte leicht zu merken und auszusprechen sein. Vermeiden sollte man komplizierte Wörter oder zu lange Wortkombinationen, die die Erinnerung erschweren könnten. Kurze und prägnante Namen haben oft eine größere Wirkung. Ob die Kombination aus den Anfangsbuchstaben des Vor- und Zunamen ideal ist, kann man nicht pauschal sagen. Bei Haribo hat es funktioniert. (Hans Riegel Bonn)

Relevanz und Bedeutung

Der nächste Punkt schließt an den vorherigen an. Obwohl der Unternehmensname im Idealfall mit der Geschäftstätigkeit in Verbindung stehen sollte oder die Produkte, Dienstleistungen oder die Mission widerspiegelt, ist auch das kein Muss. Bleiben wir bei Haribo – für sich stehend, würde niemand auf die Idee kommen, dass sich Gummibärchen hinter diesem Namen verbergen. Trotzdem: Wenn der Name erahnen lässt, worum es bei dem Unternehmen geht, ist das keinesfalls verkehrt.

Emotionale Verbindung

Ein guter Firmenname sollte eine positive emotionale Resonanz bei potenziellen Kund*innen hervorrufen. Er sollte die eigene Zielgruppe ansprechen und idealerweise Sympathie, Vertrauen oder Interesse wecken. Manchmal unterstützt ein Slogan den Namen und schafft eine Verbindung zwischen Unternehmen und Kund*innen. Heimwerkerläden haben das perfektioniert: „Obi – Alles machbar für Dein Projekt“ oder „Bauhaus – Wenn’s gut werden muss“.

Verfügbarkeit der Domain

In der heutigen digitalen Ära ist es unerlässlich, dass der gewählte Firmenname auch als Domain verfügbar ist. Damit steht und fällt im Grunde alles und es macht die Namensfindung zusätzlich knifflig. Trotzdem ist es im Sinne einer einheitlichen Außenwirkung wichtig, dass die Domain auch mit dem Namen übereinstimmt. Eine Ausnahme kann nötig sein, wenn der Firmenname gegendert ist. Da weder das große Binnen I noch der Doppelpunkt im Domainnamen möglich sind, muss man da eventuell auf die Gleichheit verzichten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Namensfindung für Unternehmen ein enorm kreativer Prozess ist, der auf jeden Fall viel Sorgfalt und Bedacht erfordert. Es lohnt daher, sich ausreichend Zeit zu nehmen, um verschiedene Optionen zu prüfen, und erst dann eine fundierte Entscheidung zu treffen, wenn man sich absolut sicher ist. Damit Dir das gelingt, haben wir für Dich aus einem älteren Artikel Kreativ-Techniken zusammengefasst, die Dir helfen können:

Mit Kreativ-Techniken bei der Namensfindung punkten

Ein erster Schritt ist, das Unternehmen oder die Dienstleistung in der Vorstellung einem dreijährigen Kind zu erklären. Antworte auf die imaginären Fragen des Kindes und schreibe die Antworten auf! Kindern erklären wir die Welt bildhafter und doch einfach. Im nächsten Schritt greift man aus den Substantiven oder Verben, die auf dem Zettel stehen, einige signifikante heraus. Und nun schreibt man  jedes einzelne Wort so auf, dass die Buchstaben vertikal stehen – also von oben nach unten.

B
E
R
L
I
N

Im nächsten Schritt findet man für jeden Buchstaben wieder ein neues Wort, das sich mit dem Oberbegriff assoziieren lässt.

B – bunt
E – erlebnisreich
R – rücksichtslos
L – laut
I – Integration
N – Natur

Das lässt sich mit allen gefundenen Begriff fortführen, oder nur mit dem, der Dich am meisten inspiriert. Meist kommt irgendwann der Punkt, an dem man genau weiß, dass es passt und dass man mit diesem Namen richtig liegen. In diesem Zusammenhang kann ich das Buch „ABC – KREATIV“ von Vera F. Birkenbihl empfehlen. Dort stellt die Autorin anhand von 17 Beispielen kreative Lösungsperspektiven vor, die sich nicht nur bei der Namensfindung anwenden lassen.

Mit ABBA im Trend

Auch wenn die Tatsache, dass die Band sich nach so vielen Jahren wieder zu einer gemeinsamen Arbeit entschieden hat, äußerst bemerkenswert ist, so hat sie nichts mit der folgenden Methode zu tun. Die sogenannte ABBA-Matrix ist die Abkürzung für:

(A)ssoziationen   (B)ilder    (B)egriffe    (A)nalogien

Bei dieser Methode geht konkret darum, für alle vier Spalten Begriffe, Bildmotive und Ideen zu sammeln. Am Ende wird man zum Kombinierer, indem die Begriffe aus den unterschiedlichen Spalten zusammengesetzt werden und sich damit neue Assoziationen auftun oder sich sogar schon ein Name herauskristallisiert.

W-Fragen

Eine weitere Kreativ-Technik sind die „Wenn-Wäre-Frage“ oder die „Wie-Wäre-Frage“. Diese Fragen bieten sich an, wenn man einen witzigen Slogan für ein Produkt sucht. Wie wäre das Produkt, wenn es zum Beispiel ein Mensch wäre? Wie, wenn es ein Tier wäre? Wenn das Produkt erfolgreich wäre, dann wäre es wie?

Alle Techniken lassen sich gut in einer Gruppe bearbeiten. Dabei sollten allerdings strenge Brainstorming-Regeln gelten. Alles ist erlaubt, kein Gedanke ist nutzlos oder schlecht – aussortieren kann man später!
Und nun: Viel Freude bei der Namensfindung! Und lass Dich überraschen, denn auch wir haben in Sachen Namensfindung etwas vor.

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