Crowdfunding statt Kredit

Menschen sitzen und stehen um einen Tisch herum. Es sieht wie eine Projektarbeit aus.

Viele Gründer*innen sind darauf angewiesen, den Start in die Selbstständigkeit vorbei an Banken und öffentlichen Fördertöpfen zu wagen. Crowdfunding-Plattformen helfen dabei, an das notwendige Geld zu kommen. Gleichzeitig machen sie das Unternehmen oder das Projekt bekannt – ein nicht zu unterschätzender Mehrwert.

Ob Startnext, Betterplace, Seedmatch oder Crowdfunding Berlin – in Deutschland gibt es mittlerweile über 50 Crowdfunding-Plattformen. Viele sind spezialisiert auf Anlässe oder bestimmte Bereiche, trotzdem lohnt es sich für Gründer*innen, alle in Augenschein zu nehmen, um dann gezielt auswählen zu können. Wie Crowdfunding-Plattformen funktionieren, wissen die meisten Gründer*innen. Im Grunde sind sie wie eine Brücke – sie bringen Menschen zusammen. Auf der einen Seite stehen jene, die ihr Geld gern in gute Projekte investieren oder eine Gründung unterstützen wollen. Auf der anderen Seite stehen die Gründer*innen mit ihrer Idee, ihrem Potential.  Treffen sich beide, können gute Innovationen, neue Ideen oder Wissenswertes in die Welt kommen. Davon profitieren nicht nur die Gründer*innen, sondern auch die Verbraucher*innen.

Weg zum Crowdfunding

Wie der Ablauf erfolgt, also wie das Projekt vorgestellt wird, welches Prozedere man durchlaufen muss, ist auf den jeweiligen Plattformen in der Regel gut erklärt. Meist stellt man sein Vorhaben per Video vor, schreibt einen guten Text dazu und lädt die Menschen damit ein, sich näher mit der Idee oder dem Projekt auseinanderzusetzen. Ziel ist es, dass sich Betrachter*innen identifizieren und gern Geld spenden oder investieren.

Im zweiten Schritt sollte man sich überlegen, welchen Gegenleistung man Spender*innen oder Investor*innen bietet. Es gibt Crowdfunding-Plattformen, da erkauft man sich als Investor*in schlichtweg Firmenanteile. Bei anderen legt der/die Gründer*in selbst fest, was er/sie den Geldgebern als Gegenleistung bietet. Das kann bei einer Dankes-Mail für die, die 5 Euro spenden, anfangen und bei einer Investor*innen-Party für die Großspender enden. Der Fantasie sind da überhaupt keine Grenzen gesetzt. Am besten überlegst Du, was für Spender*innen/Investor*innen eine Win-Win-Situation herstellen würde. Für diesen Part lohnt es sich, einen Streifzug auf der Plattform zu unternehmen, um zu schauen, wie es die anderen machen.

Und wenn Crowdfunding nicht die Lösung ist?

Natürlich ist Crowdfunding nicht für alle Gründer*innen die Lösung und wer über die notwendige Bonität verfügt, sollte die Möglichkeit, einen Kredit zu beantragen, ruhig ins Auge fassen. Es gibt in Deutschland derzeit eine Reihe von Micro-Krediten, allerdings sind nicht alle für Berliner*innen geeignet. Trotzdem hier eine kleine Übersicht:

  1. Mikrokreditfonds Deutschland:
    • Der Mikrokreditfonds Deutschland ist ein Angebot der KfW Bankengruppe. Er richtet sich speziell an Existenzgründer, kleine Unternehmen und Freiberufler mit geringem Kapitalbedarf. Der Kreditbetrag kann bis zu 25.000 Euro betragen. Die Konditionen sind in der Regel günstig, und es werden auch Personen mit schwächerer Bonität berücksichtigt.
  2. StartGeld der NRW.BANK:
    • Die NRW.BANK bietet das Programm „StartGeld“ an, das sich an Gründer in Nordrhein-Westfalen richtet. Hierbei handelt es sich um einen Mikrokredit für Existenzgründer und kleine Unternehmen mit einem Kreditbetrag von bis zu 50.000 Euro.
  3. Gründerkredit der KfW:
    • Die KfW bietet verschiedene Kredite für Existenzgründer an, darunter den „ERP-Gründerkredit – StartGeld“. Dieser Kredit unterstützt Gründer und junge Unternehmen mit bis zu 100.000 Euro für Investitionen und Betriebsmittel.
  4. Mikrokreditfonds Hessen:
    • In Hessen gibt es den Mikrokreditfonds Hessen, der kleine Unternehmen und Existenzgründer mit Darlehen bis zu 20.000 Euro unterstützt. Das Programm wird von der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WI-Bank) durchgeführt.
  5. Mikrokreditfonds Sachsen:
    • In Sachsen gibt es den Mikrokreditfonds Sachsen, der gezielt Kleinstunternehmen und Existenzgründer fördert. Die Fördermittel stammen hier von der Sächsischen Aufbaubank (SAB).
  6. Mikrokreditfonds Thüringen:
    • In Thüringen unterstützt der Mikrokreditfonds Thüringen kleine Unternehmen, Selbstständige und Existenzgründer mit zinsgünstigen Darlehen bis zu einer Höhe von 20.000 Euro.

Was Gründer*innen beachten müssen, wenn sie einen Kredit beantragen, soll Thema in einem weiteren Blogartikel sein.

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