Mein wunderbarer Methodenkoffer
(Teil 01 – Das Unternehmer-Manager-Fachkraft-Modell)
Viele Gründer:innen starten voller Leidenschaft, stoßen aber schnell an Grenzen, die mit Fachwissen allein nicht zu überwinden sind. Als Gründercoach erlebe ich immer wieder, wie Methoden und Modelle nicht nur den Arbeitsalltag, sondern das Leben meiner Kunden verändern. Besonders das Unternehmer-Manager-Fachkraft-Modell von Michael E. Gerber öffnet vielen die Augen und hilft, aus Sackgassen herauszufinden.
Warum Gründer:innen irgendwann feststecken
Gründer:innen sind meist Experten auf ihrem Gebiet, plötzlich aber auch für Strategie, Organisation, Finanzen und Führung verantwortlich. Der Glaubenssatz „Ich bin für alles verantwortlich!“ führt dazu, dass sie alles selbst machen. Das Resultat: Überlastung, Frust und das Gefühl, im eigenen Unternehmen gefangen zu sein. Gerbers Modell zeigt einen Ausweg und hilft, den Fokus zu verändern. – der berühmte Satz Albert Einsteins verdeutlich das Dilemma und eröffnet auch den Ausweg daraus:
„Probleme kann man niemals auf derselben Ebene lösen, auf der sie entstanden sind.“
Es braucht also eine Art Denk-Revolution und diese kommt nur einen Ebenenwechsel zustande.
Das Unternehmer-Manager-Fachkraft-Modell
Gerber unterscheidet drei Rollen:
- Fachkraft: Erledigt die operative Arbeit, schafft Wertschöpfung.
- Manager: Plant Prozesse, schafft Strukturen, hält das System am Laufen.
- Unternehmer: Erkennt Chancen, gibt Werte und Strategie vor.
In kleinen Unternehmen übernimmt meist eine Person alle Rollen – mit widersprüchlichen Zielen. Die Fachkraft will sofort handeln, der Manager sucht Ordnung, der Unternehmer denkt visionär. Wer nur als Fachkraft agiert, bleibt im Tagesgeschäft stecken und verhindert Wachstum.
Aha-Momente aus der Praxis
Viele Kunden berichten, dass sie durch das Modell erstmals verstehen, warum sie trotz harter Arbeit nicht weiterkommen. Typische Erkenntnisse:
- „Jetzt verstehe ich, warum ich ständig im Stress bin – ich mache alles selbst!“
- „Mein Unternehmen muss wie ein System funktionieren, das auch ohne mich läuft.“
- „Mehr Fachwissen allein reicht nicht – mir fehlte das Unternehmer-Mindset.“
Vom Selbstständigen zum Unternehmer
- Bewusstheit schaffen: Die eigene Zeit ist begrenzt. Wer wachsen will, muss Aufgaben abgeben und sich auf Entwicklung konzentrieren.
- Rollen reflektieren: Der Schritt zum Unternehmer erfordert Mut und das Ablegen alter Gewohnheiten.
- Systeme und Prozesse etablieren: Klare Strukturen, Checklisten und Verantwortlichkeiten sind entscheidend.
- Die Unternehmer-Rolle stärken: Visionen entwickeln, Ziele setzen, das Unternehmen auf Autonomie ausrichten.
Erfahrungsberichte
- Agentur-Inhaberin: Kurz vor dem Burnout, weil sie alles selbst machte. Durch das Modell lernte sie, Aufgaben dauerhaft abzugeben und gewann Zeit für sich und ihre Unternehmerinnen-Rolle.
- IT-Berater: Konnte nie Urlaub machen, weil alles an ihm hing. Die Neuordnung der Rollen und ihrer Aufgaben, schaffte Klarheit, Freiräume für den Unternehmer und Zeit für die eigene Entwicklung.
Weitere wirkungsvolle Methoden
- Die Engpass-konzentrierte Strategie (nach Mewes): Macht das Geschäftsmodell sichtbar.
- Das Positionierungsdreieck (nach Hokema): Hilft bei der Entwicklung der eigenen Positionierung auf dem Markt.
- Das 6-Ebenen-Modell (nach Allen und Hokema): Schaffung einer grundlegenen Ordnungsstruktur für Projekte, Unternehmen und Individuen.
Warum Methoden so mächtig sind
- Sie schaffen Klarheit und helfen, blinde Flecken zu erkennen.
- Sie geben Orientierung – gerade in unsicheren Zeiten.
- Sie ermöglichen Wachstum durch Rollenverteilung und Prozesse.
- Sie fördern Selbstreflexion und neue Wege.
Die Rolle des Business Coachs
Als Coach wähle ich passende Methoden, begleite bei der Umsetzung und unterstütze bei Rückschlägen. Vertrauen und Ehrlichkeit sind dabei entscheidend.
Fazit
Viele Gründer:innen berichten, dass ihnen Methoden wie das Unternehmer-Manager-Fachkraft-Modell die Augen geöffnet und sie „gerettet“ haben. Sie erkennen, dass sie nicht alles selbst machen müssen, sondern durch kluge Rollenverteilung und Systeme ihr Unternehmen auf ein neues Level heben können. Richtiger müsste der Glaubenssatz vom Anfang dieses Beitrags also lauten: „Ich bin für das Ganze und nicht für alles verantwortlich!“. Erkennst du den entscheidenden Unterschied?
Die wahre Kraft von Methoden liegt darin, dass eine echte Transformation auslösen können – für das Unternehmen und für das eigene Leben.
Lust, daran zu arbeiten? Ich bin bereit, wenn du es bist.
Carsten Hokema