andersberater:innen-Logbuch #KW11: Das Loslassen eines Traums

Warum der Abschied von meinem Startup mehr über Wachstum als über Scheitern sagt

Es gibt Momente im Leben, die nicht nur den beruflichen, sondern auch den persönlichen Weg verändern. Gerade stehe ich an einem Punkt, an dem ich mein eigenes Startup, das ich über sieben Jahre mit Herzblut aufgebaut habe, auflösen werde. Der Abschied fühlt sich an wie der Verlust eines Teils von mir, doch ich weiß: Es ist ein notwendiger Schritt, um zu wachsen – als Mensch und erst recht als Unternehmer.

Loslassen ist nie einfach, besonders bei Projekten, in die man so viel Energie gesteckt hat. Aber ich habe wertvolle Lektionen gelernt, von denen ich zunächst diese eine teilen möchte. Denn vielleicht stehst du auch irgendwann vor der Frage, wie man sich von etwas verabschiedet, das einem am Herzen liegt – sei es eine Idee, ein Projekt oder eine berufliche Identität.

Der Wendepunkt: Warren Buffetts weiser Rat und die Erkenntnis, warum ich meine Beziehung zum Geld überdenken musste

Ich habe in den letzten Jahren immer und immer wieder das großartige Buch von Alice Schroeder „Das Leben ist wie ein Schneeball“ gelesen, DIE Biographie über die Investorenlegende Warren Buffett aus Omaha, Nebraska. 
Ein Satz aus diesem Buch heftete sich in den letzten Wochen an mich und ließ mich nicht mehr los. Er lautete: „Verliere niemals Geld“

Was trivial klingt und den Eindruck erwecken könnte, als sei das doch ohnehin klar, ist die tief verankerte Haltung eines Menschen, der eine sehr besondere Beziehung zu Geld hat. 
Es gibt sehr unterschiedlich Arten über Geld zu denken, sich mit Geld zu „fühlen“ und letztlich damit umzugehen und Buffett hat seinen Umgang zu einer Kunst geformt, wie es sonst nur große Künstler tun.

Über Jahre hinweg war ich in der Vorstellung gefangen, dass unternehmerisches Engagement automatisch mit ständigem Risiko und dem zeitweiligen Verlust von Geld verbunden sei. Ich investierte immer wieder mein eigenes Kapital in mein Unternehmen und hoffte auf den Durchbruch. 

Doch der Rückblick auf meine letzten Gründungsversuche zeigte mir eine bittere Wahrheit: Ich hatte viel investiert, aber die Ergebnisse blieben deutlich hinter meinen Erwartungen zurück.

Anstelle eines rentablen Unternehmens hatte ich ein Wesen geschaffen, das das Geld immer nur verbrauchte. Das nagende Gefühl, außer Erfahrungen nicht wirklich etwas für meine Arbeit zurückzubekommen, ließ mich an meiner Vorgehensweise zweifeln. 

Wie der Ansatz des Smart Business Concepts meine Perspektive auf das Unternehmersein verändert hat

Nachdem mir Buffetts Grundsatz klar wurde, dass Geld eine wertvolle Ressource ist, die es umso klüger einzusetzen gilt, je weniger man davon hat, konnte ich die Reißleine ziehen. Statt an meinem großen, viel zu komplexen Projekt weiter zu tüfteln, entschloss ich mich, den „Smart Business Concept“-Ansatz zu verfolgen.

Dieser Ansatz ermutigt dazu, eher klein und einfach zu denken. Anstatt sofort in die Vollen zu gehen, geht es darum, mit einem klaren Fokus und umsetzbaren Zielen zu starten. 

Der Weg des „Smart Business Concepts“ zielt darauf ab, Innovation und Einfachheit zu kombinieren. 

Der Grundgedanke des Smart Business Concepts ist, nach einer bewährten und überaus klugen Methode zu arbeiten, statt selbst das Rad immer wieder neu zu erfinden. 
Es geht nicht darum, das größte Projekt zu erschaffen, sondern ein kleines, aber effektives Geschäftsmodell zu entwickeln, das schnell und effizient umsetzbar ist – ohne unnötig viel Kapital zu investieren.

In der Praxis bedeutet das, dass ich mich nun auf eine einfache, aber nachhaltige Geschäftsidee konzentriere. Ich lasse demächst wieder von mir hören … 😉 
Carsten